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Beitrag vom 25.04.2013
Berlinerin Sabine Lisicki holt im Doppel entscheidenden Punkt für deutsches Fed Cup-Team
Sylvia Rochow
Deutschlands Tennisfrauen spielen nach einem 3:2-Sieg 2014 wieder in der Weltgruppe. Zwei Einzelpunkte der ehemaligen Weltranglisten-Ersten Ana Ivanovic reichen den Serbinnen nicht.
Die Berlinerin Sabine Lisicki hat zusammen mit Anna-Lena Grönefeld aus Nordhorn für den entscheidenden dritten Punkt im Fed Cup-Duell mit Serbien gesorgt und ihrem Team damit den Wiederaufstieg in die Weltgruppe 1 der acht besten Tennisnationen gesichert. Nach dem Fed Cup-Modus spielen im Gegensatz zum Davis Cup der Männer mit 16 Mannschaften nur diese Teams um den Titel. Wer in der ersten Runde gewinnt steht im Halbfinale, wer verliert muss dagegen in ein Relegationsspiel um den Abstieg.
Angelique Kerber (Bremen) und Fed Cup-Debütantin Mona Barthel (Bad Segeberg) gewannen jeweils ihre Einzel gegen Bojana Jovanovski, unterlagen jedoch beide Ana Ivanovic, sodass die Entscheidung im Doppel fallen musste. Nach dem Tenniskrimi äußerte sich das Team um Bundestrainerin Barbara Rittner gegenüber AVIVA-Berlin.
Angelique Kerber: "Ich habe alles gegeben, was ich konnte und bis zum Schluss gekämpft. Aber Ana hat heute einfach Unglaubliches geleistet und von Anfang an ihr Ding durchgezogen hat. Es war meines Erachtens ein Match auf hohem Niveau und sie hat kaum Fehler gemacht und leider auch viele meiner Breakchancen abgewehrt. Hut ab vor Mona! Es ist toll, wie sie beim Stand von 1:2 auf den Platz gegangen ist, unbedingt gewinnen mussten und vor allem am Ende dann ihre Nerven in den Griff bekommen hat. Ich muss sagen, dass beim Fed Cup nicht nur das Spielen, sondern auch das Zugucken einige Energie kostet, denn natürlich möchte man auch von draußen die Spielerin unterstützen, die gerade auf dem Platz steht."
Mona Barthel: "Zum ersten Mal für mein Land zu spielen war eine unglaubliche neue Erfahrung für mich, das ist etwas völlig anderes als ein Turnier. Ich bin doch mit einigem Druck auf den Platz gegangen, denn ich wusste, dass ich mein Einzel unbedingt gewinnen muss, damit wir wirklich in die Weltgruppe aufsteigen können. Wir haben so ein gutes Team und gehören da einfach hin! Nachdem es im ersten Satz sehr gut lief, bin ich im zweiten leider etwas nervös geworden und habe die Anspannung gespürt. Ich habe dann versucht, um jeden einzelnen Punkt zu kämpfen und bin froh, dass es noch geklappt hat. Ich habe heute definitiv nicht mein bestes Tennis gespielt, aber Barbara hat in den Pausen immer wieder versucht, mich zu beruhigen. Auch die Unterstützung des Teams konnte ich heute schon viel besser in mich aufsaugen als in meinem ersten Match, die haben mir unheimlich geholfen, obwohl sie selbst genauso nervös waren. Ich möchte mich auch ausdrücklich noch mal für die tolle Unterstützung bedanken, die wir vom Publikum hier bekommen haben!"
Sabine Lisicki: "Ich habe schon heute Früh zu Anna-Lena gesagt: Wenn es tatsächlich 2:2 stehen sollte, dann sind wir bereit – aber so was von!"
Barbara Rittner: "Es ist kein Geheimnis, dass wir nichts mehr wollten, als diesen Aufstieg. Jetzt wird gefeiert! Zu Mona habe ich in der Umkleidekabine gesagt: Ich mache keinen Druck – aber jetzt musst Du gewinnen. Daraufhin hat sie gesagt: Ist doch auch nur ´nen Tennismatch. (lacht) Ich glaube, man hat in diesen Tagen gesehen, dass wir wirklich ein Team sind und als solches gewonnen haben – nicht nur die Spielerinnen, die hier in Stuttgart gegen Serbien im Einsatz waren, sondern auch Julia Görges und Annika Beck, die gegen Frankreich dabei gewesen sind und Andrea Petkovic, die mit uns trainiert hat. Jetzt haben wir endlich die Situation, dass alle Spielerinnen über die Jahre ihre Erfahrungen gemacht haben – positive wie negative. Vielleicht sind wir daran in den vergangenen Jahren gescheitert, dass uns das noch gefehlt hat. Da sind wir immer auf- und abgestiegen, und wenn 2014 hoffentlich endlich mal alle von Verletzungen verschont bleiben ist es natürlich unser großes Ziel, das Halbfinale zu erreichen. Ich möchte auch noch ein Wort an die Serbinnen richten, die ein großartiges Team sind und nachdem sie im vorigen Jahr noch im Fed Cup-Finale standen jetzt leider absteigen müssen. Ich wünsche mir von der ITF (Anm. d. Red.: International Tennis Federation), dass wir – analog zum Davis Cup der Männer – auch bei den Frauen endlich eine Weltgruppe mit 16 Nationen einführen, die dann alle die Chance haben, den Titel zu gewinnen. Im Moment spielen immer nur acht Länder um den Teamweltmeisterschafts-Titel, das finde ich sehr schade und das setzt die Spielerinnen natürlich auch ziemlich unter Druck."
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