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Beitrag vom 29.06.2008
Thea Gilmore im Interview
Tatjana Zilg
AVIVA-Berlin traf die britische Songwriterin zu einem Gespräch über das aktuelle Album "Liejacker", ihrem Einsatz für mehr Authentizität im Musikgeschäft, der persönlichen Überwindung einer ...
... klinischen Depression, der Verbindung von Kreativität und Melancholie, Glücksgefühle und sozialer Verantwortung sowie ihren Kindheitsträumen.
AVIVA-Berlin: Dein neues Album "Liejacker" wirkt purer als der Vorgänger "Harpo´s Ghost". Es ist reduzierter in den Arrangements und somit klarer in den Melodien. Warum hast Du Dich für diese Veränderung entschieden?
Thea Gilmore: Zunächst war es eine Notwendigkeit. "Harpo´s Ghost" wurde unter dem Dach eines großen Label – Sanctuary - veröffentlicht. Es gab da eine Menge Leute, die auf mich zukamen und mir erklärten, wie die Songs klingen sollen und was sie von den Songs erwarten. Mir war das nicht besonders recht. Ich mag es überhaupt nicht, wenn die Leute solch einen Einfluss auf meine Musik nehmen wollen. Die Songs von "Liejacker" waren zu Beginn der Arbeit an dem Album eine Art Antwort auf diese Erfahrung. Zuerst dachte ich auch nicht soweit, aus dem neuen Material ein komplettes Album zu machen, sondern ich schrieb und spielte die Songs mehr für mich selbst ein. Das erste Mal in meiner Karriere hatte ich ein kleines Homestudio bei mir zu Hause, das ich ständig nutzen konnte. Der Vorteil war, dass ich viel experimentieren konnte, der Nachteil, dass der Raum beschränkt war, und ich nur eine begrenzte Anzahl an Instrumenten zur Verfügung hatte. Zum Beispiel fehlte ein Schlagzeug. Aber das konnte auch von Vorteil sein, denn manchmal sind es die Reduzierungen, die die Intensität eines Albums ausmachen: Wenn kein Schlagzeug vorhanden ist, muss nach anderen, ungewöhnlichen Wegen gesucht werden, wie man die Rhythmus-Spuren kreieren kann, ohne den klassischen Weg zu gehen.
AVIVA-Berlin: Du bist nun bei einem anderen Label, wo Du mehr Freiheiten hast?
Thea Gilmore: Ja, Sanctuary hatte große finanzielle Probleme bekommen - sie gehen wahrscheinlich insolvent. Ich habe schon zuvor öfters die Labels gewechselt, die Suche nach einem anderen Label war nichts Neues für mich. Diesmal war es so, dass ich mich erst mit dem fast fertigen Album auf die Labelsuche begeben habe. So habe ich zu Fruitcake/Fullfill gefunden. Es ist ein kleines Label mit der Geschäftsphilosophie, den MusikerInnen zu ermöglichen, ganz nach den eigenen Vorstellungen zu arbeiten. So sollte es eigentlich immer sein im Musikgeschäft, aber leider ist es keinesfalls immer so.
AVIVA-Berlin: Wie schwierig schätzt Du es generell ein, sich im Musikgeschäft mit den eigenen Vorstellungen durchzusetzen und Einflussnahmen von Außen abzulehnen?
Thea Gilmore: Es ist sehr schwierig. Man muss sich sehr klar sein über die eigenen Absichten und sie nach außen hin gut vertreten können. Wer jung ist, lässt sich schnell von anderen davon überzeugen, dass man ein Star wird, wenn man auf das hört, was andere einem sagen. Ob sich das dann erfüllt, ist eine andere Frage, aber klar ist, dass man sich damit leicht weit von den Ideen entfernen kann, für die man mit dem Musikmachen begonnen hat. Das ist traurig, denn es gibt so viele junge Leute, die etwas zu sagen haben, die auf der Suche nach den Wörtern und den Melodien sind, die ausdrücken, was sie tief Innen fühlen.
AVIVA-Berlin: Für Dein neues Album hast Du viele akustische Instrumente neu für Dich entdeckt. Wo hast Du sie gefunden und wie hast Du sie eingesetzt?
Thea Gilmore: Ich schätze mich selbst nicht als besonders hervorragende Musikerin beim Spielen von Instrumenten ein, mein Talent liegt vor allem im Songwriting. Für das Instrumentespielen selbst gibt es eine Menge Leute, die das viel besser können als ich. Ich überlasse das oft GastmusikerInnen. Ich spiele Gitarre, deshalb sind die Gitarren-Parts auch auf den vorangegangenen Alben teilweise von mir. Diesmal wollte ich aber spielerischer herangehen und mit den instrumentalen Möglichkeiten experimentieren. Ich habe bei Ebay zwei Banjos gekauft, ein indisches Harmonium und vieles mehr. Während dieser Monate wartete auf mich beim Postamt um die Ecke fast immer ein Instrument, das ich über Ebay von irgendwo auf der Welt bestellt habe. Es war großartig, auszuprobieren, ohne immer gleich daran denken zu müssen, ob die Akkorde passen, ob ich die falschen oder die richtigen Töne treffe. Da war ja keiner, der mich kritisierte. Nur ich selbst und ich konnte immer einfach alles verwerfen und von vorne anfangen. Diese Freiheit erlaubte mir, die instrumentalen Möglichkeiten auf spielerische Weise zu erkunden und ließ den Sound von "Liejacker" sehr erdverbunden und bodenständig werden.
AVIVA-Berlin: Wie würdest Du die Themen Deiner Songs beschreiben? Sind sie mehr biographisch angelegt oder eher Beobachtungen der Umwelt?
Thea Gilmore: Nun, sie beinhalten beides. "Liejacker" ist da jedoch sehr speziell. Es beschreibt eine innere Reise, von einem Punkt, wo ich sehr tief unten war – ich litt an einer Depression – bis zu dem Weg aus ihr hinaus. Dem Punkt, als ich wieder ins Leben trat, heiratete und ein Kind bekam. Das Album fängt all die Emotionen ein, die mit dieser Reise verbunden waren. Da ist zum Beispiel der Song "Black Letter", der den Zeitpunkt beschreibt, als ich sehr depressiv war. "Old Soul" ist ein Song über die Loslösung aus diesem Zustand und dem Beginn der Selbstakzeptanz. Eine der guten Seiten an einer Depression ist, dass man während ihrer Überwindung lernt, sich selbst mehr zu akzeptieren, und eine Art Selbstanalyse betreibt: Man verortet sich dabei neu in der Welt und lernt seine Gefühle in ihrer ganzen Tragweite kennen.
AVIVA-Berlin: "Old Soul" ist ein Duett mit Dave McCabe, dem Sänger der Zutons. Wie habt Ihr Euch kennen gelernt und wie ist die Idee entstanden, einen Song gemeinsam einzusingen?
Thea Gilmore: Seit meinem dritten Album gehe ich in Liverpool ins Studio, immer mit dem Produzenten Mike Cave. Er stellte mich Dave McCabe vor. Ich wusste aber schon zuvor, dass ich ihn als Duett-Partner für "Old Soul" gewinnen wollte. Ich liebe seine Stimme. Zudem habe ich befürchtet, dass "Old Soul" sonst ein wenig ins Klischeehafte abrutscht, und auch, dass die Leute wegen des Titels denken, sie wüssten schon zuvor, worüber der Song handelt. Es ist ja auch ein sehr sanftes Lied. Aber dadurch, dass ich eine zweite Stimme hineinbrachte, wurde der Song auffälliger. So werden die Leute aufgefordert, ihn ein zweites Mal zu hören. Der Song beinhaltet vermutlich wirklich eine Spur Klischee. Das habe ich auch beabsichtigt, es gehört zu der Aussage. Aber ich wollte mit dem Duett-Stil sichergehen, dass die Leute ihn nicht überhören, weil es ein eher leiser Song ist.
AVIVA-Berlin: Und wie kam es zu dem Duett mit Joan Baez? Mit ihr hattest Du bereits gemeinsame Projekte?
Thea Gilmore: Ja, ich kenne Joan Baez seit 2004, als ich mit ihr zusammen in den USA tourte. Ihr Manager rief mich damals an und fragte, ob ich sie auf dieser Tour als Support begleiten würde. Das war natürlich eine große Ehre für mich. Sie hat ja in gewisser Weise, den Job, den ich mache, erfunden. Sie ist die erste weibliche Songwriterin, die weltweit bekannt wurde. Als ich "The Lower Road" schrieb, war mir sofort klar, dass der Song unbedingt eine zweite Stimme braucht, denn der Gesang hat zwei sehr unterschiedliche Ebenen. Sie war die erste Person, an deren Stimme ich dabei dachte. Dafür gab es sehr viele Gründe, aber der allererste war, dass der Song den Weg eines menschlichen Lebens vom Anfang bis zum Ende beschreibt. Trotz aller Schwierigkeiten gehen die Menschen ihren Weg und behalten die Fähigkeit, immer aufs Neue zu versuchen, ihr Bestes zu geben und Veränderungen einzuleiten. Nach einer Weile kommt aber auch die Zeit, in der es darum geht, die Verantwortung an die nächste Generation weiterzugeben. Joan hat ihr ganzes Leben lang viel Verantwortung übernommen für ihre Umgebung und sich selbst. Sie hat so viel Engagement gezeigt und war so aktiv in viele Dinge involviert, dass ich der Meinung war, sie sei die einzige Person, die den Song mit voller Überzeugung singen kann.
AVIVA-Berlin: "Black Letter" handelt von der Zeit, wo Deine Depression sehr stark war. Wie ist es für Dich, wenn du jetzt aus einer zeitlichen Distanz heraus den Song hörst?
Thea Gilmore: Wenn man sich in diesem Zustand befindet, ist es die beste Selbsttherapie, Songs zu schreiben. Während einer Depression ist oft das Gefühl da, nie mehr aus dem emotionalen Loch hervorzukommen, aber wenn die Möglichkeit besteht, sich mit Musik auszudrücken, können diese Gefühle in eine beständige Form gebracht werden. Sie werden dabei sozusagen ausgelagert und können weggeschlossen werden. Wenn es einem wieder besser geht, und man den Song wieder hört, sind die Gefühle in der Erinnerung wieder da, aber man kann auf sie aus einem distanzierten Blickwinkel schauen. Auch das hat einen sehr heilsamen Aspekt. Es ist einfach sehr schön, zu spüren, wie viel weiter man sich entwickelt hat.
AVIVA-Berlin: In der psychologischen Praxis wird Musik als Therapiemittel eingesetzt. Wie findest Du das Konzept der Musiktherapie, das depressiven Menschen ermöglichen soll, ihre Gefühle auszudrücken, ohne dass musikalische Vorkenntnisse vorhanden sein müssen?
Thea Gilmore: Ich halte das für einen sehr guten Ansatz. Ich denke, Musik ist ein kulturelles Erbe, über das jeder verfügen kann, auch wenn manche Leute glauben, sie seien nicht musikalisch. Rhythmen und Melodien sind allgegenwärtig, in allem sind sie potentiell vorhanden. Musik als Idee liegt im Herzen jedes Menschen. Es ist eine gute Sache, die Leute zu ermutigen, das für sich selbst zu entdecken und sich mit Melodien und Rhythmen auszudrücken. Sehr unterstützend dabei ist, dass so auf eine nonverbale Weise mit den Betroffenen gearbeitet werden kann. Sprachlicher Ausdruck kann hinzugefügt werden, muss aber nicht. Ich denke, Musik-Therapie ist ein Weg, der viel Unbewusstes freisetzen kann und Weiterentwicklung unterstützt. Leider hatte ich selbst noch keine Gelegenheit, musik-therapeutische Stunden zu beobachten oder an ihnen teilzunehmen, aber ich würde das gerne einmal machen.
AVIVA-Berlin: Ein anderer Aspekt, mehr philosophisch betrachtet, ist, dass Melancholie oft in einem positiven Tenor gesehen wird, als nahezu notwendig für die künstlerische Entwicklung. Wie denkst Du darüber?
Thea Gilmore: Oh, ich glaube, Leben an sich trägt zu der künstlerischen Entwicklung bei. Es ist dabei nicht so entscheidend, ob gerade die Melancholie oder das Glück die Oberhand haben. Die Intensität der Lebenserfahrung ist da das Ausschlaggebende.
Wobei das Wort Melancholie einen wichtigen Aspekt beschreibt, der zum Leben dazugehört und der während eines künstlerischen Prozesses große Tiefe ermöglicht. Er beschreibt eine andere Nuance als die Begriffe Traurigkeit oder Depression, welche beide Gefühlszustände sind, in denen man sich verlieren kann. Melancholie ist mehr ein Zustand, in dem man die Traurigkeit spürt, aber nicht von ihr durch und durch ergriffen ist. In einer solchen melancholischen Stimmung fließt das Songwriting sehr aus einem heraus. In einem depressiven Zustand ist man dagegen oft so sehr mit der eigenen Verfassung beschäftigt, dass es gar nicht zum künstlerischen Ausdruck kommt.
AVIVA-Berlin: Unter welchen Bedingungen fällt es Dir am leichtesten, kreativ tätig zu werden?
Thea Gilmore: Ich habe da keine Regeln in dem Sinn. Das Songwriting ist ständig präsent in meinen Gedanken. Ich nehme die Dinge um mich herum immer auch unter diesem Aspekt war und suche nach Wegen, sie in einen Song umzusetzen. Ich ziehe es vor, beim Komponieren allein zu sein, aber seit ich meinen Sohn bekommen habe, ist das natürlich schwieriger geworden. Glücklicherweise ist er ein umgängliches Kind, so dass ich gut arbeiten kann, wenn er bei mir ist.
Aber eine Idee kann überall entstehen, und so versuche ich, jederzeit aufnahmebereit für Inspirationen zu sein. Mir liegt es nicht, in einer sehr disziplinierten Art zu arbeiten, bei der ich mich jeden Tag zu einer bestimmten Zeit hinsetzen würde, um an meinen Songs zu schreiben. Es gibt sicher MusikerInnen, denen es leichter fällt, so zu arbeiten, aber ich würde mich da zu sehr unter Zwang fühlen, so dass meine Kreativität dadurch eher eingeschränkt wäre. Ich mag es mehr, wenn ich das Gefühl habe, dass die Songs in mir entstehen, wenn es an der Zeit ist. Wenn sie sozusagen von sich aus an die Oberfläche dringen. Ich sehe meine Aufgabe darin, immer dafür aufmerksam zu bleiben und sie einzufangen, wenn sie sich melden.
AVIVA-Berlin: Hast Du das Gefühl, dass die Geburt Deines Sohnes Deinen Blick auf die Welt und das Songwriting verändert hat?
Thea Gilmore: Nun, vor der Geburt sagten alle zu mir, dass ich wahrscheinlich weniger ärgerlich sein werde und mich weniger schnell über die Dinge aufregen würde. Aber es war dann genau andersherum. Das Verantwortungsgefühl wird viel stärker, wenn das erste Kind da ist. Sein Wohlbefinden wird zur wichtigsten Sache der Welt. Ich lebe seitdem viel bewusster und möchte für meinen Sohn auf der bestmöglichen Art da sein und dafür sorgen, dass er gute Bedingungen für sein Leben auf dieser Welt vorfindet. Dadurch ist meine Bereitschaft gestiegen, mich gegen Sachen einzusetzen, die ich für falsch halte.
AVIVA-Berlin: Wie gelingt es Dir, mit der Doppelbelastung Mutter – Beruf umzugehen? Deine neue CD erschien ja kurz nach der Geburt Deines Sohnes.
Thea Gilmore: Es ist immer schwierig, Beruf und Muttersein zusammenzubringen. Da ist der Urinstinkt, ganz und gar für das Kleinkind da zu sein, und auch das soziale Bewusstsein sagt, wer nicht 24 Stunden für sein Kind sorgt, ist eine schlechte Mutter. Wenn man sich dafür entscheidet, gleichzeitig zu arbeiten oder sogar aus finanziellen Gründen arbeiten muss, entsteht schnell ein innerer Konflikt. Ich habe es da ja sehr glücklich getroffen. Ich kann ihn meistens mitnehmen, wenn ich beruflich unterwegs bin. Er ist jetzt 18 Monate alt und das klappt ziemlich gut. Für mich bedeutet das, dass ich nichts versäume im Kontakt mit meinem Sohn. Ich sehe immer seine Entwicklung und kann dafür sorgen, dass er alles bekommt, was er braucht. Das ist mir sehr wichtig und ich bin sehr glücklich darüber, dass ich als Musikerin die Freiheit habe, das so zu regeln. Frauen in anderen Berufen haben da sicher größere Schwierigkeiten.
AVIVA-Berlin: Wie sieht es denn in England generell aus? Gibt es die Möglichkeit eines längeren Erziehungsurlaubes?
Thea Gilmore: Ja, wer als Arbeitnehmerin angestellt ist, kann eine Erziehungspause nehmen. Meine Schwester hat gerade auch ein Kind bekommen und arbeitet in einem Krankenhaus, wo sie jetzt ein Jahr lang pausiert.
AVIVA-Berlin: Wann ist in Dir der Wunsch entstanden, Songwriterin zu werden? War das schon immer Dein Kindheitstraum?
Thea Gilmore: Oh ja, Musik war schon immer sehr wichtig für mich. Aber wie viele Mädchen wurde ich im Glauben erzogen, Sängerin oder Songwriterin sei kein Beruf mit guten Zukunftsaussichten. Als ich 18 Jahre wurde, war mir bewusst, dass ich die Musik zum Beruf machen möchte. Ich veröffentlichte mein erstes Album und sah, dass es möglich ist. Aber lange Zeit war da das Gefühl da, ich sollte mich umentscheiden und einen vernünftigen Beruf ergreifen. Doch glücklicherweise habe ich das nie in die Tat umgesetzt und heute bin ich sehr froh darüber, dass ich bei der Musik geblieben bin.
AVIVA-Berlin: Welche MusikerInnen haben Dich beeinflusst?
Thea Gilmore: Ich bin in den achtziger Jahren aufgewachsen, aber was zu dieser Zeit in den Charts gespielt wurde - New Kids On The Block und Kylie Minogue - mochte ich so gar nicht. Meine Schwester hörte das, aber ich zog die Beatles oder Bob Dylan vor. Ihre Musik hat mich sehr inspiriert, aber dadurch bekam ich auch eine Sonderstellung unter Gleichaltrigen, die alle lieber den 80ies Pop aus den Charts hörten. Ich war fasziniert von Bob Dylans Texten, so wie ich heute von allen SongwriterInnen begeistert bin, denen es gelingt, wirklich mit Worten zu spielen wie zum Beispiel Tom Waits und Joni Mitchell.
AVIVA-Berlin: Es überrascht da ein wenig, dass Du ein Cover von "You Spin Me Right Round", dem Hit der Dark Waver Dead Or Alive, aufgenommen hast.
Thea Gilmore: Ja, dieser Song hat wohl in meinem Unterbewusstsein einen Platz gefunden und sich nun nach vorne gedrängt. Er war kein Lieblingslied von mir, den ich als Teenager ständig aufgelegt hätte. Aber ich mochte ihn immer, wenn ich ihn aus Zufall hörte, und er war damals sehr präsent an allen Orten. Der Song hat einen eingängigen Groove und er brachte mich immer zum Lächeln. Ich bin der Meinung, dass es sich nur lohnt eine Coverversion zu machen, wenn man dem Song neue Komponenten entlocken kann, die ihn von einer anderen Seite zeigen. Ich mochte es, den Song auf seine Basics zurückzubringen und herauszufinden, was sie mit den Song wirklich sagen wollten. Es ist ein sehr sexy Lied, und es geht zugleich um Verlust. Ich habe das Tempo etwas herausgenommen, den Groove verlangsamt. Für mich macht der Song so mehr Sinn. Ich habe viel Spaß daran gehabt, den Text zu singen und es ist schön, auch mal etwas ganz anderes zu machen. Deshalb steht der Song ja auch am Ende des Albums als Bonus Track.
AVIVA-Berlin: Vielen Dank für das Interview!
Thea Gilmore im Netz: www.theagilmore.net
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