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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 01.02.2007


Eva go home - Eine Streitschrift
Sharon Adler

Entertainerin und Autorin Désirée Nick rechnet ab mit dem verschrobenen Weltbild Eva Hermans. Die einzig wahre Antwort auf dummes Geschwätz finden Sie in diesem gnadenlos guten Buch.




Spätestens seit ihrer Veröffentlichung "Was unsere Mütter uns verschwiegen haben", "Gibt es ein Leben nach 40? - Eine Anleitung zum Entfalten in Theorie und Praxis" wissen wir, dass Frau Nick nicht nur schnell viel reden und geistreich entertainen kann, sondern ebenso scharfzüngig schreiben.

So in ihrem neuesten Werk "Eva go home".
"Denn eine muss auf den Mist ja antworten, Eva, und wenn nicht ich, die "depressiv-suizidal Alleinerziehende, wer dann? Liebchen, das kann ich im Namen meiner Schwestern nicht so stehen lassen, was Du uns da an Diskriminierungen als kleinsten gemeinsamen Nenner hinterher wirfst! Bei soviel Unsinn würde Schweigen ja Zustimmung bedeuten!"

Genießerisch seziert sie Stück für Stück das "Eva-Prinzip" und die Rückkehr der "Zurück ins Haus"-Parolen:
"Wenn die Frauen daheim blieben, hätten wir keine fünf Millionen Arbeitslose mehr" - O-Ton: Eva Herman.
Frauen gehören an den Herd, sollen ihr Glück in der Kinderaufzucht suchen und ansonsten die Klappe halten. "Wenn wir das Feld solchen Aufwieglerinnen überlassen, finden wir niemals einen Weg zurück zum selbstverständlichen Muttersein". Stupide und über alle Kanäle verbreitet werden diese haltlosen Thesen über herzlose Karrieremütter von der blonden Fernsehfrau, die den Frauen die Schuld am Aussterben der Deutschen und am Scheitern von Beziehungen gibt.

Das kann und will die "alleinerziehende Großstadtromantikerin", wie Désirée Nick sich selbst nennt, natürlich nicht dulden: "Man sammelt ein paar passende Biographien, hauptsächlich natürlich plakative Extremfälle, erhebt sie zur Norm, reichert dies mit zweifelhaften, überholten Statistiken an, fügt eine Prise selektive Wahrnehmung und Selbstmitleid hinzu, dreht das Ganze durch den Wolf, blendet alles aus, was man nicht sehen will, bemüht ein paar Zitate, die einst in anderem Zusammenhang geäußert wurden, schustert noch ein paar schlichte Kalendersprüche zusammen, steuert ein paar Vorschulweisheiten bei, und fertig ist die Anti-Emanzipations-Theorie."

AVIVA-Tipp: Cooler als Alice Schwarzer es jemals formulieren könnte, liefert Désirée Nick neben ihrem18-Stunden-Tag mit dieser Streitschrift eine intelligente, kämpferische und witzige Abrechnung - sehr gelungen!

Zur Autorin:
Désirée Nick
, gefeierte Entertainerin und "RTL-Dschungelqueen mit Weltklasse" (FAZ), gehört zum Feinsten und Gemeinsten, was deutsche Bühnen und Bildschirme zu bieten haben. In ihrem Programm "Désirée Superstar - Sturzgeburt einer Legende" blickt sie auf ihre erste Dekade im Showbiz zurück. Ihr letztes Buch "Was unsere Mütter uns verschwiegen haben" stand viele Wochen auf der Bestsellerliste. Désirée Nick lebt mit ihrem Sohn in Berlin. (Quelle: Verlagsinformation)
Désirée Nick zum "Lesen, Sehn und Hören" : www.desiree-nick.de


Eva go home. Eine Streitschrift
Désirée Nick

Fischer Taschenbuch Verlag, erschienen 18. Januar 2007
ISBN 978-3-596-17669-4
176 Seiten, Broschur
7,95 Euro, SFR 14,70


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Beitrag vom 01.02.2007

Sharon Adler