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Beitrag vom 20.01.2005
Erste Liebe
Danielle Daum
In Alexa Hennig von Langes neuem Roman geht es um die Loslösung von der Familie und der damit verbundenen Desillusion. Es geht um das Erwachsenwerden und natürlich um die "Erste Liebe"
Lelle ist für Alexa Hennig von Lange-Fans längst keine Unbekannte mehr. Im Kinderbuch "Lelle" kämpft sie noch mit dem Alltag eines Kindergartenkindes, in "Ich habe einfach Glück" mit Familienproblemen und Magersucht. Auch die überängstliche Mutter, der gefühlskalte, desinteressierte Vater und die durchgeknallte Schwester sind dies mal wieder dabei. In "Erste Liebe" ist Lelle nun 17, hat die Pubertät fast hinter sich und trifft ihre große Liebe.
Dem Rat ihrer Therapeutin folgend, Abstand zu den familiären Problemen zu gewinnen, zieht Lelle von zu Hause ins Hinterzimmer der elterlichen Bürowohnung. Das hat sowohl Vor- als auch Nachteile: Morgens wird sie zwar pünktlich von Papas Staubsauger geweckt, doch zwischen all den Aktenschränken zündet die Romantik einfach nicht. Wenn Lelle nachts Jungs mit nach Hause bringt, bleibt das Licht deshalb aus. Außerdem ist da noch ihr Freund Arthur, der sich gerade von ihr verabschiedet hat um sich in Afrika um arme Kinder zu kümmern und dann plötzlich Marcel, der langhaarige Schlagzeuger, den Lelle beim gemeinsamen Fischeretten auf einem durchnässten Wohnzimmerfußboden kennenlernt. Sie verliebt sich in ihn und es folgt die typische emotionale Achterbahnfahrt eines Teenagers. Und wie schon viele Teenager vor ihr muss auch Lelle feststellen, dass die Eltern längst nicht mehr in jeder Situation als Vorbild taugen.
Wieder einmal gelingt es Alexa Hennig von Lange, mit Ton und Sprache das Lebensgefühl ihrer Romanfigur zu vermitteln. Nichts wirkt übertrieben, aufgesetzt oder unecht. Das Buch liest sich wie das persönliche Tagebuch der Romanfigur Lelle und Alexa Hennig von Lange schafft es so, die LeserInnen in ihre Welt zu ziehen.
AVIVA-Tipp: "Erste Liebe" ist ein Roman für Teenager, die sich darin mit ihren Ängsten und Sorgen wiederfinden aber ebenso für Eltern, die sich in die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer heranwachsenden Kinder hineinfühlen wollen.
Zur Autorin:
Bereits mit 13 Jahren gewann die inzwischen 31-jährige Autorin den NDR-Wettbewerb "Kinder schreiben für Kinder". 1997 erscheint ihr Debütroman "Relax". Er wird nach kurzer Zeit zum Bestseller und Alexa Hennig von Lange eine der gefragtesten Jungautorinnen Deutschlands. Die Romane "Ich bin´s" (1999), "Ich habe einfach Glück" (2001) und das Kinderbuch "Lelle" (2002) folgen. 2002 wird Alexa Hennig von Lange mit dem Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. "Woher ich komme" erscheint 2003 im Rowohlt Verlag, Berlin. Außerdem schreibt sie Kolumnen für diverse Magazine sowie Theaterstücke, die u.a. an der Volksbühne in Berlin und im Schauspielhaus Hannover aufgeführt wurden.
Alexa Hennig von Lange
Erste Liebe
Roman
Rowohlt Berlin, September 2004
158 Seiten, Hardcover m. Umschlag
ISBN: 3871345067
14,90 Euro
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