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Beitrag vom 21.11.2004
Die freien Frauen
Sabine Grunwald
Irina Liebmann erzählt in ihrem Roman die Geschichte einer Frau, die sich auf den Weg macht, ihren erwachsenen Sohn zu retten, und dabei in eine Welt der Gespenster eintaucht
Elisabeth Schlosser hat einen erwachsenen Sohn. Er taucht bei ihr in der Wohnung auf, spricht kein Wort mit ihr und verweigert das Essen. Ob er krank ist, weiß sie nicht, auch nicht, wie sie ihm helfen kann.
Eines Tages äußert er, dass er sie für die Falsche hält. Diesen Satz hat Elisabeth bereits schon einmal gehört, von ihrem Ex-Mann. Elisabeth, die schon lange an sich selbst zweifelt, versucht herauszufinden was dahinter steckt und unterzieht sich einer Hypnose.
Danach fährt sie mit schlafwandlerischer Sicherheit in das polnische Katowice, das ehemals Kattowitz hieß. Dort führt ihr Weg sie in das geheimnisvolle Café Europa, das in den 20er und 30er Jahren seine Höhepunkte erlebte. Die Heldin ist in einer Umgebung angekommen, die ihr seltsam vertraut vorkommt und in der sie sich zuhause fühlt. Hier werden Dinge offenbar, die ihr bisher verborgen blieben.
Nach ihrer Rückkehr in Berlin wird ihr die eigene Umgebung unheimlich. Sie weiß nicht mehr wohin sie sich wenden soll. Jede/r, dem sie von ihrem Unglück erzählt, rät ihr, alles zu vergessen.
AVIVA-Tipp: Irina Liebmann erzählt eine Geschichte unseres Jahrhunderts, einer Zeit in der Grenzen überschritten und Unvorstellbares geschehen ist. In seiner phantastischen Prosa steht dieses Buch in einer Tradition, die Grenzen von Märchen und Novelle streift.
Zur Autorin:
Irina Liebmann, geboren 1943, studierte Sinologie in Leipzig. Seit 1975 lebt sie als freie Schriftstellerin in Ost-, später in Westberlin. Für ihre Bücher erhielt sie zahlreiche Preise. Darunter den Aspekte-Literaturpreis und den Berliner Literaturpreis.
Irina Liebmann
Die freien Frauen
Berlin Verlag, erschienen September 2004
ISBN 3-8270-0347-4
18,00 Euro
Gebunden 212 Seiten mit Lesebändchen200458637975"