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Beitrag vom 20.07.2004
Lovergirl
Denise Hoffmann
Dahlia Schweitzer gewährt einen Einblick in die Arbeit von Stripperinnen, Dominas, Erwachsenen-Videostars und Call Girls. Durch die Abenteuer des "bad girls" erlangt das "good girl" sexuelle Reife
"Lovergirl" wird von Bekenntnissen eines naiven, jungen Mädchens eingeleitet:
Ich will von Männern angestarrt, ja angefasst und von anderen Frauen bewundert werden! Wie schaffe ich das? Wie werde ich eine glamouröse, begehrenswerte sexy Frau?
Fragen über Fragen, Einschätzungen, Vermutungen, Wünsche und Phantasien werden hier hin und her geworfen.
"Lovergirl" ist ein Mädchen, das tagsüber ein "gutes Mädchen" bleibt, abends jedoch in ein anderes Leben schlüpft, um ein "böses Mädchen" zu werden.
Sexuelles Erwachen, Austesten der eigenen Grenzen, Ausbrechen aus langweiligen Konventionen und – daraus folgernd – "how to be a bad girl" sind die Themen von Dahlia Schweitzer:
Bad girl rule number one – no skirt too short.
Bad girl rule number two – no drink too strong.
Bad girl rule number three – no thought too perverse.
Bad girl rule number four – no act too forbidden.
Bad girl rule number five – nothing is off limits.
Die folgenden Kapitel beschreiben "Dahlias" Erlebnisse in der "Erwachsenenunterhaltung":
Erste Erfahren sammelt sie als noch eher schüchterne Stripperin in New Jersey.
Dann – in New York – wird Dahlia "Video Star". Sie lernt als Dominatrix so ziemlich alles über sadomasochistische Wünsche und Verlangen sowie ihre eigenen moralischen und persönlichen Grenzen – und lehnt diesen Job ab.
Als Call Girl macht sie überraschende aber auch erniedrigende Erfahrungen, mittlerweile hat sie sich auch an das Geld gewöhnt, das sie freier und unabhängiger macht.
Die Schlussfolgerungen, die Dahlia macht, sind in der Tat anders als man denken würde: Sie fühlt sich nicht billig oder ausgenutzt, sondern im Gegenteil begehrenswerter und darum stärker als je zuvor, da sie nun ihre eigenen Wünsche und Grenzen genau kennt. Sie dankt sogar der "porn world for teaching me the difference between love and fucking."
Zum Schluss verrät uns Dahlia Schweitzers Biografie: "Lovergirl is a true story."
Aviva-Tipp:
In "Lovergirl" wird alles sehr drastisch und ungeschönt beschrieben. Erotische Lektüre ist das nicht, viel zu steril und mit der Zeit zu abgeklärt ist der Sex. Dahlias Reflexionen dazu sind aber erstens interessant und zweitens auch sehr intelligent und nachdenklich. Wer sich geniert, wenn neugierige SitznachbarInnen in der U-Bahn mitlesen, für den ist das Buch wohl nichts. Alle anderen werden erstaunt und amüsiert sein!
Auch wer nicht allzu oft englische Bücher liest, wird keine Verständnis-Probleme haben. Dahlia Schweitzers Sprache ist gut lesbar und flüssig, das meiste ergibt sich aus dem Kontext.
Ãœber die Autorin:
Dahlia Schweitzer – twenty-something – hat einen B.A. in English und Studio Arts an der Wesleyan University. Sie ist New Yorkerin und inzwischen Wahlberlinerin.
Dahlia Schweitzer umschreibt ihren Beruf mit "Creative Director", sie ist Sängerin und Bassistin in der von ihr gegründeten Elektro-Punk-Band Galvanized, Fotografin, Performance-Künstlerin und Autorin. Dahlia Schweitzer hat mit www.Rockerchick.com ein Internet-Portal für Musikerinnen weltweit gegründet.
Mehr über Dahlia Schweitzer, ihre Arbeit und Auszüge aus "Lovergirl" unter:
www.DahliaSchweitzer.com