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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 14.03.2008


Susan Nolen-Hoeksema - Wege aus der Frustfalle
Stefanie Denkert

Die amerikanische Psychologin hat untersucht, ´Warum Frauen zu viel grübeln, zu viel essen und zu viel trinken´ - so der Untertitel zu ihrem Ratgeber, der Wege aus diesem toxischen Dreieck bietet.




Welche Frau kennt das nicht? Sich Gedanken über das Gewicht machen, sich eigentlich überhaupt zu viele Gedanken zu machen. Lieber eine Diät mehr als eine zu wenig ausprobieren, die ganze Woche Kalorien zählen und schließlich am Wochenende zum zweiten, dritten Glas Wein die Chipstüte leeren. Am nächsten Tag plagt frau das schlechte Gewissen und deshalb wird wieder gehungert, zumindest bis zur nächsten Fressattacke...

Ein Teufelskreis, der meist von zu viel Grübeln und überhöhtem Alkoholkonsum begleitet wird. Dabei kann eine Komponente stärker ausgeprägt sein als die anderen bei den Frauen, die in der "Frustfalle" gefangen sind. Dieser Ratgeber richtet sich nicht an jede Frau, die mal eine Diät gemacht hat, die sich manchmal sorgt oder auch schon einen Cocktail zu viel hatte, sondern an die Frauen, die ernsthaft mit sich und ihrem Leben unzufrieden sind und darunter leiden.

Die Psychologin Susan Nolen-Hoeksema bezeichnet die Verbindung von Depression, Essstörung und Alkoholismus als ´toxisches Dreieck´, in dem das eine das andere bedingt. Die Amerikanerin liefert somit eine neue Denkweise in der Psychologie, ihre Erkenntnis hat sie aus zwei Jahrzehnten Forschung und mehreren Studien mit Frauen gewonnen. In der Regel werden Patientinnen bisher nur auf eine psychische Störung, z.B. Depressionen, hin behandelt, was zwangsläufig die Erfolgschancen einer dauerhaften Genesung verringert.

In "Wege aus der Frustfalle" zeigt Susan Nolen-Hoeksema anhand zahlreicher anschaulicher Beispiele aus dem Leben von Frauen, wie das eine zum anderen führen kann und warum eher das weibliche Geschlecht so anfällig für das ´toxische Dreieck´ ist. Darüber hinaus bietet die Psychologin konkrete Strategien an, um ´Schwächen in Stärken umzuwandeln´, um aus dem Teufelskreis falscher Denk-, Ess- und Trinkgewohnheiten dauerhaft auszubrechen.

AVIVA-Tipp: Dass mehr Frauen als Männer unter psychischen Problemen leiden, liegt, so stellt Nolen-Hoeksema korrekterweise fest, der weiblichen Sozialisation zugrunde. "Wege aus der Frustfalle" ist somit weder pseudowissenschaftlicher Schund á la "Das weibliche Gehirn", noch pop-psychologisch wie "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken". Es handelt sich vielmehr um einen verständlich geschriebenen, aber seriösen Ratgeber, der den aktuellen Stand der Genderforschung miteinbezieht. Besonders lobenswert ist zudem, dass Susan Nolen-Hoeksema sich in ihrem letzten Kapitel damit beschäftigt, "Wie wir die Stärken unserer Töchter fördern können", um Frauen langfristig und generationenübergreifend von den Fallen, die eine typisch weibliche Sozialisation mit sich bringt, zu befreien.

Zur Autorin: Susan Nolen-Hoeksema ist Professorin für Psychologie an der Universität von Michigan. Seit mehr als 20 Jahren forscht sie über das Phänomen, dass Frauen zu viel denken. Ihr erstes Buch Women Think too Much (Deutscher Titel: "Warum Frauen zu viel denken") war in Amerika ein großer Erfolg bei Presse und Publikum. Susan Nolen-Hoeksema lebt mit ihrer Familie in Ann Arbor, Michigan. (Verlagsinfo)

Susan Nolen-Hoeksema -
Wege aus der Frustfalle

Originaltitel: "Eating, Drinking, Overthinking:
The Toxic Triangle of Food, Alcohol, and Depression - and How Women Can Break Free" (2005)
Eichborn Verlag, erschienen Februar 2008
Broschiert, 200 Seiten, 1. Aufl.
ISBN-10: 3821856548
ISBN-13: 978-3821856544
14,95 Euro


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Beitrag vom 14.03.2008

AVIVA-Redaktion