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Beitrag vom 10.05.2005
Interview mit Kim Clijsters
Sylvia Rochow
Kim Clijsters spielte bei den Qatar TOTAL German Open eines ihrer ersten Turniere nach fast einjähriger Verletzungspause. AVIVA-BERLIN sprach mit ihr - bevor sie sich erneut verletzte.
AVIVA-Berlin: Sie haben im März die Turniere in Indian Wells und Miami gewonnen, in der vergangenen Woche auch das Halbfinale in Warschau erreicht. Überrascht es Sie, dass Sie seit Ihrem Comeback so viele Matches gewonnen haben?
Kim Clijsters: Ja.
AVIVA-Berlin: Wie haben Sie das geschafft?
Kim Clijsters: Ich habe selbst keine Ahnung! Nehmen Sie zum Beispiel das Turnier in Indian Wells. Ich habe mich dort einfach gut gefühlt. Das hat dann natürlich Auswirkungen auf mein Spiel: Ich habe mich gut bewegt, war hochkonzentriert und auch mental stark. Die ganze Reise war sehr schön, ansonsten gibt es eigentlich keine besondere Erklärung, mehr ist nicht passiert.
AVIVA-Berlin: Nachdem Sie in Miami gespielt haben meinten Sie, es wäre Ihnen am liebsten, die Sandplatzsaison wäre jetzt schon vorbei.
Kim Clijsters: Ja, viele Leute denken vielleicht, weil ich auf Sand meistens gut spiele, gefällt mir der Belag auch am besten. Aber ich würde eigentlich lieber noch öfter auf Hardcourts oder anderen schnellen Belägen spielen. Sand ist für mein Handgelenk sicherlich der ungünstigste Untergrund, die Ballwechsel sind länger und man spielt mit mehr Topspin, dass ist besonders anstrengend. Aber was soll´s, ich habe ja keine Wahl.
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© Bonnie Glänzer |
AVIVA-Berlin: Haben Sie nie in Erwägung gezogen, die Sandplatzsaison ganz auszulassen?
Kim Clijsters: Nein, nie. Aber ich werde natürlich froh sein, wenn es endlich nach Eastbourne und Wimbledon auf den Rasen geht!
AVIVA-Berlin: Was haben Sie während Ihrer Verletzungspause gemacht? Und wie haben Sie an Ihrem Comeback gearbeitet?
Kim Clijsters: Zunächst habe ich vier Monate lang ein Pflaster getragen, viel mehr konnte ich für mein Handgelenk nicht tun. Abseits des Sports hatte ich mal Zeit, mich mit Freunden zu treffen, auf Parties oder ins Kino zu gehen, einfach Spaß zu haben und zu relaxen. Aber das waren insgesamt nur zwei Monate, danach musste ich mich voll auf die Reha konzentrieren. Aber es hat sich ja ausgezahlt, die harte Arbeit hat sich gelohnt. Jetzt bin ich sehr froh, ein Jahr später wieder hier sitzen zu können.
AVIVA-Berlin: Haben Ihre Ärzte Ihnen denn geraten, es etwas langsamer anzugehen, vielleicht vorsichtiger zu spielen?
Kim Clijsters: Nein, so möchte ich auf keinen Fall spielen! Jetzt bin ich zurück, und da möchte ich genau so spielen können, wie vor meiner Verletzung. Ich bin kein Typ, der auf den Platz geht, wenn ich nicht 100 % fit bin, das würde mich nur selbst frustrieren.
AVIVA-Berlin: Die German Open sind sehr eng mit dem Namen Steffi Graf verbunden, seit vergangenem September trägt das Stadion ihren Namen. Wie sehen Sie Steffi, was ist sie für ein Mensch?
Kim Clijsters: Um ehrlich zu sein, hatte ich nie die Chance, sie richtig kennen zu lernen. Aber ich bin sehr glücklich, dass ich noch gegen sie spielen konnte. Bei ihrem letzten großen Turnier, 1999 in Wimbledon, haben wir gegeneinander gespielt, das war eine unheimliche Ehre für mich. Als Kind war ich ein großer Steffi-Fan, sie ist eine tolle Athletin. Außerdem ist sie eine sehr professionelle Frau, die trotz ihrer Erfolge auf dem Boden geblieben ist und viele Menschen respektiert.
AVIVA-Berlin: Sie kennen die German Open schon seit einigen Jahren. 2005 hat sich viel verändert, alles wirkt etwas exotischer. Was bekommen Sie als Spielerin überhaupt davon mit?
Kim Clijsters: Dass das Wetter gut ist (lacht). Alles sieht wirklich toll aus, das ist mir gleich aufgefallen, als ich hier angekommen bin. Es hat sich so vieles verändert, sogar die Bereiche für die Spielerinnen. Ich denke, es ist wirklich gute Arbeit geleistet worden!
AVIVA-Berlin: Vielen Dank für´s Interview