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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 15.06.2011


Rickie Lee Kroell - Otherwise
Lisa Erdmann

So gegensätzlich wie München und New York sind auch die Künstlerin und der Sound dieses Debütalbums. Hinter unaufgeregtem bis ernstem Jazz-Pop verbirgt sich eine junge Frau, die trotz ihres...




... Alters unheimlich erwachsen und fast frei von Klischees den Ton angibt.

Während andere Künstlerinnen seit viel zu vielen Jahren ihre ewige Jugendlichkeit zelebrieren, schlägt Rickie Lee Kroell den entgegengesetzten Weg ein und präsentiert mit "Otherwise" ein Debütalbum, das bedacht und ernsthaft, mit kitschloser Melancholie glänzt. Die in 1990 in New York geborene und im Alter von vier Jahren nach München umgesiedelte Rickie Lee Kroell textet, komponiert und singt ihre ersten zehn Titel, als würde sie seit Jahren nichts anderes tun.

Als Tochter eines Komponisten und Schlagzeugers liegt der 20-Jährigen Musik im Blut und sie hat schon in jungen Jahren gelernt, mit ihrem Talent klug umzugehen. Im Altern von sieben Jahren erhält sie den ersten Klavierunterricht Als Vierzehnjährige wechselt sie zu Geige und Schlagzeug und belegt am musischen Pestalozzi-Gymnasium in München, wo sie 2009 Abitur macht, die Leistungskurse Englisch und Musik. Während sich Rickie Lee Kroell für ihr Abitur intensiv mit dem Piano beschäftigt, beginnt sie nebenbei auch, ihre ersten Songs zu schreiben. Das Ergebnis kann frau nun auf "Otherwise", dem Debütalbum der Münchnerin mit den New Yorker Wurzeln bestaunen - ein Longplayer voller stilsicherer Botschaften rund um das (Liebes-)Leben.

Auch wenn der Opener "Thanks To Dean" noch etwas beiläufig daherplätschert, hört frau spätestens beim zweiten Titel "Call Me When It`s Over" genauer hin. Neben balladeskem Jazz-Rock steht bei der ersten Single-Auskopplung auch Kroells durchaus facettenreiche Stimme im Vordergrund - und erinnert dabei erstaunlich eindrucksvoll an große Künstlerinnen wie ihre Namensgeberin Rickie Lee Jones. Um die Gemeinsamkeiten von Liebe und Krieg geht es in dem jazzigen "It`s All At War", ein charmanter, pianogetragener Song zum Abschalten und Mitsummen.

Während "Voices" mit schnippendem Bass und weicher Gitarre ins Ohr geht, schleicht sich "More To Me" vor allem durch Kroells zart-fordernden Gesang in die Gehörgänge der Hörerin. Auch "Can`t Be That Bad" ist ein Song mit Charakter, der, getragen von schweren Klavier-Takten, seine Botschaft langsam und feinfühlig entschlüsselt. Das Finalstück "Otherwise" schließlich lässt als schlichte Sehnsuchts-Ballade das gleichnamige Album warm ausklingen.

Richie Lee Kroell im Netz: www.rickieleekroell.de

AVIVA-Tipp: Es scheint, als wisse diese junge Frau genau, was sie tut. Dass Jazz-Melodik, Akustik-Gitarre und Pop-Sound wunderbar zusammen passen, dürfte spätestens nach diesem Debütalbum keine mehr bezweifeln. Bleibt zu hoffen, dass aus dem Geheimtipp "Rickie Lee Kroell" bald eine der besten Entdeckungen des Jahres wird.


Rickie Lee Kroell
Otherwise

Label: 4.1 Records (New Music Distribution), VÖ: Mai 2011


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Beitrag vom 15.06.2011

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