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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 22.05.2008


Katja Werker - Dakota
Silvy Pommerenke

Die Meisterin der leisen Folk-Pop-Töne ließ sich Zeit für ihr neues Album. Dafür sind wieder einmal wunderschöne Songs entstanden, die zum Träumen, Abschalten und Entspannen einladen.




Gut zwei Jahre ist es her, dass Katja Werker ihr letztes Album herausbrachte "Leave that thing behind". Ihr musikalisches Konzept von ruhigen Popsongs, die mit leiser, flüsternder Stimme gesungen werden, verfolgt sie auch auf ihrer aktuellen CD "Dakota" weiter. Einziger krasser Ausrutscher ist der Song "Dark", auf dem sie die Gitarren so richtig krachen lässt und eine regelrechte Wut in ihre Stimme legt. Das passt korrekt zum Text, denn sie singt gegen ihre inneren Dämonen und Paranoia an. Das muss ja schließlich auch mal sein. Ansonsten sind alle Stücke ihres dritten Albums gewohnt sanft geraten, und ihr Markenzeichen, der leise nuschelnde amerikanische Slang, überzeugt erneut. Wie immer sind die Songs ausgestattet mit wundervollen Melodien, eingängigen Hooklines und ausgefeilten musikalischen Arrangements. Inhaltlich geht es vor allem um die Liebe, die sie scheinbar neu gefunden und auf die sie immer gewartet hat. Diese Songs müssten eigentlich fröhlicher klingen, aber Katja Werker ist eine Meisterin der Düsternis. Das belegen auch die zahlreichen Photos im Booklet, auf denen die Musikerin nicht ein einziges Mal lächelnd zu sehen ist. Dies steht ganz im Gegensatz zu ihrer Bühnenpräsenz, denn dort erheitert sie häufig durch humorvolle Bemerkungen ihr Publikum und beweist auch, dass sich ihre Singstimme deutlich von ihrer Sprechstimme abhebt. Weder nuschelnd noch leise macht sie ihre Ansagen und klingt mit ihrem norddeutschen Akzent mitnichten unterkühlt.

Begonnen hat Werker schon als Vierjährige mit dem Gitarrenspiel, was man ihren Songs deutlich anhört. In den Neunzigern avancierte sie dann zum Geheimtipp, während sie mit ihrer Gitarre durch die Clubs zog. Ein erstes Album wurde 1998 im heimischen Wohnzimmer produziert und in einer Auflage von fünfhundert Stück vertrieben, dennoch dauerte es noch zwei Jahre, bis ein Talentscout auf die außergewöhnliche Musikerin aufmerksam wurde und ihr prompt einen Majordeal bei Sony BMG vermittelte. "Contact Myself" wurde aufgenommen, die Presse bejubelte die Sängerin und sie wurde dafür von "Stereoplay" und "AUDIO" mit dem Album des Monats gekürt und als Entdeckung des Jahres gefeiert.


Katja Werker im Netz: www.katjawerker.de und auf MySpace

Weiterhören: Ani DiFranco und Anna Ternheim

AVIVA-Tipp: Den meisten dürfte Katja Werker keine Unbekannte mehr sein. Die Musikerin besticht durch einfühlsames Singer-Songwriting, einen betörenden Gesang und vielen großen Emotionen. Ihr mittlerweile drittes Album ist wieder einmal überragend geraten.

Katja Werker
Dakota

Label: Capitol Music / EMI, Mai 2008


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Beitrag vom 22.05.2008

Silvy Pommerenke