Joni Mitchell – A tribute to - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Music



AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 04.05.2007


Joni Mitchell – A tribute to
Silvy Pommerenke

Zwölf der größten Musiker und Musikerinnen zollen einer der bedeutendsten Songwriterinnen Tribut. Eine phantastische CD, die längst überfällig war, und dabei herausgekommen ist quasi ein...




...Privatkonzert für Joni Mitchell.

Erstaunlicherweise gibt es so gut wie gar keine Hommage-Alben für weibliche Musikerinnen. Fast erhält man den Eindruck, die Musik von Frauen sei nicht verehrungswürdig, und das, obwohl so viele erstklassige Sängerinnen nachsingenswert wären. Um so schöner, dass sich zwölf Musiker und Musikerinnen – ganz paritätisch besetzt - des Oeuvres Mitchells angenommen haben. Dabei wurden nicht nur die bekannteren Songs der Kanadierin ausgewählt, sondern es wurde sich auch weniger populären angenommen, die alle aus den siebziger Jahren stammen.

Die Idee zu dem Projekt entstand bereits Ende 1990, wurde allerdings erst in den letzten Jahren von Bob Hurwitz, dem Präsidenten von Nonesuch-Records, in Angriff genommen. Er erfüllte sich damit einen Traum, da er selbst ein langjähriger Bewunderer von Joni Mitchell ist. Und tatsächlich hat er seine Idee umsetzen können, dass jeder Song sowohl Hommage als auch Neuerfindung sein solle. Für die KünstlerInnen war das Projekt insofern eine Herausforderung, weil sie wussten, dass Mitchell die Songs später hören würde.

Auf dem Tribut-Album ist beispielsweise Björk vertreten, die sich "Boho dance" von 1975 ausgewählt hat. Cassandra Wilson interpretiert "For the roses" von dem gleichnamigen Album aus dem Jahr 1972. Sarah McLachlan bediente sich bei "Blue", das ein Jahr zuvor von Mitchell aufgenommen wurde. Annie Lennox verarbeitete "Ladies of the canyon" von 1970 und K.D. Lang nahm sich "Help me" vor, das 1974 auf dem Album "Court And Spark" veröffentlicht wurde. Auch Prince hat sich einen Song aus den siebzigern herausgepickt, und mit "A case of you" bringt er seine Fähigkeiten als Countertenor wieder einmal zum Ausdruck. Elvis Costello darf auf dieser CD natürlich nicht fehlen, und er bearbeitet mit "Edith and the kingpin" ebenfalls einen Song von dem 75er Album "The Hissing Of Summer Lawns". Von den jüngeren Musikern sei noch Sufjan Stevens erwähnt, der den Opener des Albums spielt und sich "Free man in Paris" als Tributleistung herausgesucht hat.

Was alle MusikerInnen dieses Albums vereint ist, dass sie ihre ganz speziellen Eigenarten beibehalten. Dabei wird Mitchell mal in ein Jazzgewand (Cassandra Wilson) gegossen, mit brasilianische Rhythmen (Caetano Veloso) aufgepeppt, als Easy-Listening (K.D. Lang) aufbereitet oder in Form von Avantgarde-Pop (Björk) wiedergegeben.

Weiterhören: Tribute to Annie Lennox und A Tribute to Tina Turner

Joni Mitchell im Netz:jonimitchell.com

AVIVA-Tipp: Es wurde wirklich Zeit, Joni Mitchell die Ehre dieses Albums zukommen zu lassen. Zwölf Songs aus der Feder der Musikerin und Malerin neu interpretiert von einigen der ganz Großen des Musikgeschehens.

Joni Mitchell
A tribute to

Label: Nonesuch Records, VÖ: 04. Mai 2007
EAN: 0075597998955


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Beitrag vom 04.05.2007

Silvy Pommerenke