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AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 06.06.2007


Pride Week und Christopher Street Day im Juni 2007 in Berlin
Stefanie Denkert

Der CSD und der Transgeniale CSD ziehen am 23. Juni 2007 wieder durch Berlin. Schon vorher gibt es kulturelle, sportliche und politische Veranstaltungen die sexuelle Vielfalt zelebrieren.




Am 7. Juni 2007, 11.30h, wird der regierende Bürgermeister, Klaus Wowereit, am Roten Rathaus die Regenbogenflagge hissen und somit die "Pride Weeks" vom 9.–23. Juni 2007 in Berlin einläuten. Die Pride Week in Berlin ist das größte schwullesbische Kulturfestival Europas – der Zuspruch ist mittlerweile so groß, dass über den Zeitraum von zwei Wochen sexuelle Vielfalt gefeiert und gegen deren Diskriminierung protestiert wird. Höhepunkt und Abschlussveranstaltung der Pride Weeks wird die CSD Parade am 23. Juni 2007 sein.

Die Veranstaltungsorte der Pride Week sind über die ganze Stadt verteilt. Mit dabei sind unter anderem die Bar jeder Vernunft, Tipi das Zelt, das Wintergarten Varieté, das BKA Theater, das Chamäleon und das Freiluftkino Friedrichshain. Mit der kostenlosen Pride Karte können viele Veranstaltungen günstiger besucht werden. Die Pride Karte ist ein Service des CSD e.V..

Unter dem Motto "Vielfalt sucht Arbeit" soll in diesem Jahr die Rolle von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender im Berufsleben thematisiert und emotionalisiert werden. Da ca. 80% der Bi-, Homosexuellen und Transgender im Berufsleben von Diskriminierung betroffen sind, und sich auch an Schulen ein homophobes Klima etabliert, wird es höchste Zeit, dagegen anzukämpfen.

Der Berliner CSD e.V. hat dazu einen Forderungskatalog entwickelt:

  • Keine Diskriminierung von Lesben, Schwulen & Transidenten am Arbeitsplatz!
    Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz schützt nur unzureichend vor Diskriminierung. Alle beamtenrechtlichen Privilegien für Verheiratete müssen auch auf Verpartnerte ausgeweitet werden.
  • Weltweite Ächtung von Homophobie!
  • Globale Institutionen, z.B. UNI, müssen die Verfolgung von sexuell Anderen ächten
  • Homosexuelle SchülerInnen müssen vor Gewalt & Spott geschützt werden
    Homophobie soll Thema ses Aufklärungunterrichts werden und PädagogInnen müssen sich in sexueller Diversität weiterbilden
  • Aids-Prävention ausweiten!
    Neue Konzepte und Aktionspläne müssen entwickelt werden, um den steigenden Infektionszahlen entgegenzuwirken.

Die Sport- und Kulturveranstaltung "Respect Gaymes" am 9. Juni 2007 im Jahn-Sportpark wird die erste große Veranstaltung im Rahmen der Pride Weeks darstellen. Von 9.30h bis 21h gibt es hier Sportturniere, ein VIP-Turnier (mit Volker Beck), Workshops, ein ganztägiges Bühnenprogramm mit Musik (Q-Boy, Pyranja, Luci van Org), oder aber auch ein Promi-Quiz mir Georg Uecker. Ziel der Respect Gaymes ist es, Berührungsängste vor allem von Jugendlichen gegenüber Homosexuellen abzubauen.

Schwullesbisches Stadtfest am 16. und 17. Juni 2007
Unter dem Motto "Gleiche Rechte für Ungleiche – Demokratie beginnt bei der Sexualität" findet am 16. und 17. Juni 2007 zum 15. Mal das schwullesbische Stadtfest im Berliner Nollendorfkiez statt. Auf dem vom Regenbogenfond e.V. organisierten Straßenfest werden sich mehr als 300 Gruppen, Vereine, Institutionen und kommerzielle AnbieterInnen der Gay Community präsentieren. Es wird für die über 300.000 erwarteten BesucherInnen zudem fünf Showbühnen geben, die ab 15 Uhr besetzt sind. Die Überschüsse aus dem Straßenfest wird der Regenbogenfond kulturellen oder gemeinnützigen Projekten im schwullesbischen Bereich zur Verfügung stellen. Als Ehrengast wird Erling Lae, der schwule Bürgermeister von Oslo erwartet. Zusammen mit Klaus Wowereit erhält der konservative Politiker den diesjährigen Rainbow-Award. Auf der Hauptbühne prüft unter anderem Gerhard Hoffmann auf seinem Wilden Sofa wieder verschiedene Promis auf Herz und Nieren. Am 16. Juni 2007 findet das Straßenfest von 11-24 Uhr, und am 17. Juni 2007 von 11-22 Uhr in der Motz-, Eisenacher-, Fugger- und Kalckreuthstrasse in Schöneberg, statt.

Am Montag, den 18. Juni 2007, ab 20h wird Rosenstolz in der Columbiahalle ein AIDS Benefiz-Konzert geben. Eintritt: 34EUR + VVK-Gebühren

Am 20. Juni 2007 ab 20.30h findet der Überraschungserfolg "Gay Night at the Zoo", das Swing and Dance Concert im Zoo Berlin statt. Luci van Org und Matthias Freihof werden mit der 50-köpfigen Big Band der BVG zwischen Elefanten, Tigern und Pinguinen singen und swingen. Durch den Abend führen Biggy van Blond und Gerhard Hoffmann. Im Anschluss gibt es eine Party mit Tanzmusik.

Die CSD – Parade am 23. Juni 2007:
Nachdem der CSD 2006 wegen der Fußball WM erst im Juli stattfand, zieht die Parade mit hunderttausenden Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender dieses Jahr wie gewohnt im Juni vom Ku´damm zur Siegessäule.
Nach der Aufstellung der Gruppen um 10h am Ku´damm, am 23. Juni 2007 läuft die Demonstration vom Berliner CSD e.V. ab 12.30 Uhr mit dem diesjährigen Leitthema "Antidiskriminierung/ Arbeitswelt" los. Gegen 17 Uhr wird die Abschlusskundgebung an der Siegessäule stattfinden, hier werden dann die Zivilcouragepreise verliehen und Promis wie Jimmy Somerville und Nina Hagen auftreten, bevor DJs bis zum abschließenden Feuerwerk um 24 Uhr für Partylaune sorgen.

Zivilcouragepreise für Persönlichkeiten oder Gruppen, die sich in verschiedenen Bereichen der Arbeitswelt für queere Interessen stark gemacht haben, gehen dieses Jahr an: die EU-Abgeordnete Lissy Gröner, Richter Edwin Cameron aus Südafrika, die ver.di queer Gruppe und Ford Globe Deutschland.

"10 Jahre für das Dagegensein": Am 23. Juni 2007 wird zum 10. Mal auch der antikapitalistische und antihierarchische Transgeniale CSD für queere Solidarität stattfinden. Ab 12:00 Uhr schreitet die alternative Parade von der Karl-Marx-Allee zum Heinrichplatz. Dort wird ebenfalls eine Abschlusskundgebung stattfinden.

Weitere Infos finden Sie unter:
Respect Gaymes
CSD e.V.
Der Transgeniale CSD
Siegessäule
LSVD
Regenbogenfond e.V.



Der Club-Sound passend zum CSD: Instinct - Love and pride
Silvy Pommerenke

Zeitgleich zum 29. Christopher Street Day 2007 kommt eine Doppel CD heraus, deren erste vom "BluRadio" Moderator Ben Novo und von DJ Marc van Der geremixed wurde. Auf der zweiten CD stellt das international erfolgreiche Model und der Tänzer Micky Friedmann seine DJ Qualitäten unter Beweis und ist zudem auf dem Cover abgelichtet. Der queeren Community wird mit dieser Compilation der ultimative Soundtrack zum eigenen Film gegeben, die sie mit Sicherheit zwischen Juni und September dieses Jahres auf den Straßen Berlins und dem Rest der Republik erleben wird. Ob French Touch, Tribal, Progressive oder Elektropop, die DJs schaffen geniale Übergänge zwischen den einzelnen Songs und transportieren so das Lebensgefühl und die Stimmung von der Straße in das heimische Musikzimmer. Auf "Instinct - Love and pride" finden sich unter anderem neu agbemischte Stücke von Moby, Lexy and K-Paul, Tracey Thorn oder Soffy O. Insgesamt 34 Songs die zum anheizen und losfeiern animieren!


Instinct - Love and pride
Vol. 01
The Club Sound Station
Bluradio

Label: EMI, VÖ: Mai 2007
EAN: 0094639378722


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Beitrag vom 06.06.2007

AVIVA-Redaktion