Beate Gütschow - ganz woanders - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Kultur



AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 21.12.2007


Beate Gütschow - ganz woanders
AVIVA-Redaktion

Vom 25. Januar bis 24. März 2008 zeigt das Haus am Waldsee - Ort internationaler Gegenwartskunst die 20 großformatige Fotografien und Videos der in Berlin lebenden Fotografin in einer Ausstellung




Das Haus am Waldsee stellt die in Berlin lebende Fotografin Beate Gütschow (1970) mit mehr als 20 großformatige Fotografien und Videos aus ihrem bisherigen Schaffen vor. Idylle und Utopie sind die zentralen Begriffe der von 1993 bis 2000 in Hamburg bei Bernhard Blume und Wolfgang Tillmans ausgebildeten Künstlerin. In ihren digitalen Natur- und Stadtlandschaften reflektiert Gütschow Denk- und Kompositionsschemata, wie sie die Landschaftsmalerei des 17. und 18. Jahrhunderts entwickelte: Natur wurde als höchst artifizielles Ereignis konstruiert. In Analogie baut die Künstlerin ihre Bilder aus eigenen Fotografien, die sie digital collagiert.

In ihren jüngeren Arbeiten entwickelt Gütschow menschenleere und pflanzenlose Stadtlandschaften. Den Wildwuchs seelenlos auswechselbarer Metropolenwüsten treibt sie soweit, dass die/der BetrachterIn den Ort nicht mehr orten kann. Die Ausstellung "ganz woanders" schafft daher ein Bild der Zukunft, das die Hybris des Menschen als Schauer-Vision aus der Sicht einer präzise beobachtenden und überaus sorgfältig arbeitenden Fotokünstlerin geradezu beschwörend vor Augen führt.

Gütschow setzte sich zunächst mit der Schnittstelle von Fotografie und Malerei in der Zeit vor der Fotografie und vor Caspar David Friedrich auseinander. Als Bilder noch ausschließlich im Atelier entstanden, bestand die Utopie von Landschaft in der Konstruktion und der Idealisierung, wie sie große Landschaftsmaler wie Claude Lorrain, John Constable, Nicolas Poussin, Jacob van Ruisdael, Claude Vernet oder Thomas Gainsborough formulierten. Erst nach Erfindung der Fotografie sowie der Einführung der Plein-Air-Malerei sollte sich dies im Laufe des 19. Jahrhundert ändern.

Die Arbeiten der Ausstellung sind zuvor im Museum of Contemporary Photography in Chicago zu sehen und werden von einem ersten retrospektiven Katalog in deutscher Sprache begleitet, den das Haus am Waldsee mit dem Dumont Verlag herausgibt.


Haus am Waldsee - Ort internationaler Gegenwartskunst
Öffnungszeiten: täglich, 11 bis 18 Uhr
Eintritt: 5 Euro, erm. 3 Euro
Führungen: individueller Audioguide (2 Euro) und nach Vereinbarung
Haus am Waldsee - Ort internationaler Gegenwartskunst
Argentinische Allee 30
14163 Berlin
www.hausamwaldsee.de


Kultur

Beitrag vom 21.12.2007

AVIVA-Redaktion