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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 06.03.2008


Mit Macht zur Wahl - 100 Jahre Frauenwahlrecht
AVIVA-Redaktion

Vom 11. - 28. März 2008 zeigt der Deutsche Bundestag eine Ausstellung über die Geschichte des Frauenwahlrechts in 20 europäischen Ländern. Mit Fotos, Plakaten und anderen Objekten wird die...




...Forderung nach gleichberechtigter politischer Teilhabe dokumentiert.

Als erste Europäerinnen erhielten 1906 die Finninnen das Wahlrecht, als letzte bekamen es schließlich 1984 die Liechtensteinerinnen. In Deutschland dürfen die Frauen seit 1918 über die Politik mitentscheiden.

"Eine Selbstverständlichkeit"
Die Wahl zur Weimarer Nationalversammlung am 19. Januar 1919 war die erste Wahl auf nationaler Ebene in Deutschland, bei der Frauen das aktive und passive Wahlrecht besaßen. Am 12. Januar 1918 war es in der Weimarer Reichsverfassung gesetzlich verankert worden. Eine der ersten Frauen, die in die Nationalversammlung gewählt wurden, war die sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Marie Juchazc. Sie sagte in einer Rede vor dem Parlament: "Ich möchte hier festhalten..., dass wir deutschen Frauen dieser Regierung nicht etwa in dem althergebrachten Sinne Dank schuldig sind. Was diese Regierung getan hat, das war eine Selbstverständlichkeit: sie hat den Frauen gegeben, was ihnen bis dahin zu Unrecht vorenthalten worden ist."

Vorbehalte, Vorurteile und Verbote
Um ihre politische Gleichberechtigung zu erreichen, brauchten die Frauen Mut, Ausdauer und Phantasie. Stets aufs Neue mussten sie sich mit Vorbehalten, Vorurteilen und Verboten auseinandersetzen. Um Frauen das Wahlrecht zu verweigern, trugen die herrschenden Politiker nicht nur die unglaublichsten Einwände vor, sondern bemühten sich immer wieder, aktive Frauen mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln zum Schweigen zu bringen.

Frauenrechte damals und heute
Die Ausstellung stellt dar, weshalb die skandinavischen Staaten zu VorreiterInnen wurden, wohingegen die Schweiz, Portugal und Liechtenstein als letzte europäische Staaten das Frauenwahlrecht einführten. Schließlich geht es auch um die Frage, in welchem Umfang Frauen heutzutage an der politischen Machtausübung beteiligt sind, wie sie an die Macht kamen und welche Konzepte und Ziele dabei für sie maßgebend waren.

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt eröffnet am 11. März 2008 um 11 Uhr die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem Finnland-Institut Berlin sowie dem Frauenmuseum Arhus und der Frauenstiftung "eFKa" vorbereitet wurde. Grußworte bei der Eröffnungsveranstaltung sprechen die Abgeordneten Lale Akgün und Kerstin Griese sowie die Gleichstellungsbeauftragte in der Bundestagsverwaltung, Andrea Kruse. Eine kurze Einleitung in die Ausstellung gibt die Direktorin des Bonner Frauenmuseums, Marianne Pitzen.

Ausstellungsort:
Deutscher Bundestag
Westfoyer des Paul-Löbe-Hauses
Konrad-Adenauer-Straße 1
Berlin-Mitte
Tel. +49 (0)30 227 33644

Öffnungszeiten:
Montag: 8.00 bis 16.00 Uhr
Dienstag bis Donnerstag: 8.00 bis 17.00 Uhr
Freitag: 8.00 bis 14.00 Uhr

Der Eintritt ist frei!

Weitere Infos:

Mit Macht zur Wahl. 100 Jahre Frauenwahlrecht:
www.bundestag.de

Frauenmuseum: www.frauenmuseum.de

Frauenstiftung "eFKa": www.efka.org

Copyrighthinweis: Das Plakatmotiv "vote for women" wurde von dem ©Frauenmuseum Bonn, Susanne Bons zur Verfügung gestellt. Foto Horst Pitzen, Gestaltung Marc Mendelson, Berlin.


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Beitrag vom 06.03.2008

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